Dr. Markus Miele, Vorsitzender des Unternehmerverbandes f. d. Kreis Gütersloh e. V. und Vizepräsident der IHK Ostwestfalen:
In der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Situation darf unseren heimischen Betrieben nicht auch noch eine zusätzliche Kostenlast durch höhere Hebesätze aufgebürdet werden. Durch die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Anhebung der Realsteuern würden unsere Unternehmen von einer massiv erhöhten Gewerbesteuer und zusätzlich häufig noch von einer enorm angestiegenen Grundsteuer B getroffen. Zudem steht Gütersloh sowohl mit den weiteren Kommunen des Kreises als auch mit den an das Kreisgebiet angrenzenden niedersächsischen Kommunen, die auf deutlich niedrigere Realsteuerhebesätze verweisen können, im Standortwettbewerb. Eine Anhebung der Hebesätze würde die Wettbewerbssituation Güterslohs weiter schwächen. Stattdessen empfiehlt sich zur Verbesserung der Haushaltssituation eine auf die Verbreitung der Einnahmebasis bei der Gewerbesteuer gerichtete offensive Gewerbeflächenpolitik mit Ansiedlung neuer Unternehmen und Erweiterung bestehender Betriebe.
Georg Effertz, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld:
Die Konsolidierung des Haushalts über die Ausgabenseite ist zwingend geboten, da die Rezession sich in allen Bereichen der Wirtschaft auswirkt und Steuereinnahmen nicht beliebig ohne gravierende Folgen steigerbar sind. Die Umsätze in den vielen Handwerksbetrieben, die neben der Industrie Wohlstandsmotor und Rückgrat der Region bieten, sind stark rückläufig. Der Wirtschaft darf nicht die Luft zum Atmen genommen werden. Was verteilt werden soll, muss zuvor erwirtschaftet werden Wir appellieren an die Fraktionen, von der Erhöhung der Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze Abstand zu nehmen.
Der Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh e. V. vertritt als regionaler Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die personal- und sozialpolitischen, standort- und industriepolitischen Interessen seiner rund 230 Mitgliedsunternehmen mit rund 70.000 Beschäftigten und steht für Unternehmertum als Motor für Wohlstand, Beschäftigung, soziale Marktwirtschaft und Zukunft in der Region.
Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld gehört mit über 114.000 Mitgliedsunternehmen zu den großen der insgesamt 79 IHKs in Deutschland. Wir setzen uns aktiv für unsere Mitgliedsunternehmen ein und agieren als Sprachrohr der Wirtschaft gegenüber Politik, Verwaltung und Gesellschaft.
Die Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld vertritt die Interessen des Handwerks im Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld und damit von 4.296 Betrieben mit 61.521 Mitarbeitenden. Daneben ist die Kreishandwerkerschaft die Dachorganisation von 43 Handwerksinnungen, die als Arbeitgeberverbände die Interessen ihrer 2.300 Innungsbetriebe vertreten.