In den Medien ist derzeit zu lesen, der Heizungsmarkt sei massiv eingebrochen. Doch wie sieht die Situation im Handwerk vor Ort aus? „Den gemeldeten Rückgang um 22 Prozent kann ich für unsere Innung nicht bestätigen“, sagt Torsten Finke, Obermeister der SHK‑Innung Bielefeld, „Tatsächlich haben wir zuletzt deutlich weniger Gas- und fast keine Ölheizungen mehr verkauft. Das kompensieren wir inzwischen jedoch durch mehr verkaufte Wärmepumpen.
Dabei wäre das Potential aus Sicht der Innung noch deutlich größer. Viele Besitzer alter Heizungen halten sich laut Finke aktuell noch mit dem Kauf einer neuen Heizung zurück: „Wir spüren nach wie vor eine Verunsicherung bei unseren Kunden. Die Politik hat nach dem Regierungswechsel noch immer nicht geklärt, wohin die politische Reise bei der Wärmewende geht. Noch gelten die bestehenden Regeln des Gebäudeenergiegesetzes – und viele warten ab, was die kommunale Wärmeplanung bringt.“
2023 wurden überdurchschnittlich viele Gasheizungen verkauft
Den angeblichen Rückgang bei der Zahl der installierten Heizungen erklärt sich Finke aber auch durch einen einfachen statistischen Effekt: „Wir hatten im Vorjahr schlicht eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Gasheizungen. Durch Corona waren zuvor viele Lieferungen ins Stocken geraten – da wurde 2023 einiges nachgeholt. Und dann gab es in dem Jahr auch viele Kundinnen und Kunden, die och vor Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes eine Gasheizung installieren wollten.“
Wärmepumpen auch im Altbau
Aktuell sieht die SHK-Innung aber auch positive Signale: „Wir erleben, dass mehr Menschen verstanden haben, dass moderne Wärmepumpen auch im Altbau effizient einsetzbar sind. Da hat sich technisch sehr viel getan – dieser Mythos 'Wärmepumpe geht nur im Neubau' hält sich zwar hartnäckig, entspricht jedoch längst nicht mehr der Realität.“
Unsere Innungsbetriebe liefern – Politik muss jetzt Klarheit schaffen
Umso wichtiger seien verlässliche Förderbedingungen und klare Perspektiven durch die Politik: „Unsere Innungsbetriebe liefern Lösungen, Tag für Tag. Was sie brauchen, ist Planungssicherheit. Dann gelingt die Wärmewende pragmatisch, bezahlbar und in der Fläche – gemeinsam mit dem Handwerk“, betont Finke.






















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